April April...manchmal wird alles zu viel!
Und dann...
Der Tag an dem mein Ohr explodierte...
Immer wenn Du denkst es geht nicht mehr...verrückter...dann wird es doch noch verrückter!
Ich
muss dazu kurz noch sagen, dass ich mich furchtbar vor Spritzen,
insbesondere Blutabnehmen, fürchte. Dennoch hatte ich mir schon seit
längerer Zeit vorgenommen, das Blutspenden zumindest einmal
auszuprobieren. Schließlich bin ich gesund und es ist wichtig Blut zu
spenden.
Ok – zugegebener Maßen hat mich dann mein
Krankenkassenbonusheft wieder daran erinnert (man bekommt den Stempel,
wenn man Blut spendet). Also habe ich geschaut, wann die nächste
Blutspende stattfindet und siehe da: HEUTE!
Also habe ich mich
als durch und durch guter Mensch (!) in der Mittagspause zum
Etablissement begeben. Das war dann auch gleich eine Zeitreise in die
Fünfziger Jahre. Nur hatte ich das falsche Outfit an (dummerweise heute
mal nichts schwarzes, sondern blau-WEISS – fatal...). An der ersten
Station habe ich mich registriert und bekam den „Erstspender“-Aufkleber
auf die Stirn geklebt (ja ok ok...auf die Brust).
Dann wurde ich –
gewappnet mit einem Klemmbrett mit Fragebogen – zu Station zwei
geschickt: Einem Retro Küchentisch mit abwaschbarer Plastikdecke. Dort
wurde gewissenhaft der Bogen ausgefüllt und es ging weiter zur nächsten
Station: dem Hämoglobintest (Bluttropfenentnahme aus dem Ohr – wahlweise
auch aus dem Finger. Ich entschied mich für das Ohr...fataler Fehler).
Hat auch gar nicht weh getan. Mit leicht verpflastertem Ohr ging ich
weiter zur „Ärztin“. Dort passierte es! Mein Ohr explodierte und binnen
Sekunden hatte ich rotgefärbte Haare und ein blau-weiß-ROTES Oberteil
sowie Blut an den Händen.
Also zurück zu Station drei. Die ältliche
Damen starrte mich an und hörte auf zu stricken. Alles wurde für
Sekunden sehr still (Action!) und dann wurde wirr durcheinander geredet –
weise Sprüche und Witze von Ersthelfern schwirrten durch den Raum. Und
ich bekam 10 Pflaster an mein Ohr geklebt und sah aus, als hätte
Hannibal Lector persönlich versucht, mein Ohr zu verspeisen. Ich dachte
mir nur, dass es fortan nur noch besser werden könne und bin zurück zur
Ärztin gegangen. Ich sah aus wie ein Schwein (mit Haarmaskara). Und dann
kam es nämlich: Ich durfte nicht spenden, weil ich vor einem Monat bei
der Magenspiegelung war. Dann ist man (wie ich nun weiß) für vier Monate
gesperrt. Ich ließ mir aber dennoch drei Röhrchen entnehmen, damit ich
dann wenigstens meinen Spendeausweis bekomme. Nach der Entnahme von
lediglich (ähem) drei Röhrchen (das war meiner Ansicht nach schon mehr
als genug), sagte die Spritzendame „Jetzt gehen Sie bitte hoch und
nehmen den Imbiss ein,“ Ich: „Danke, nein. Ich bin nicht hungrig und ich
habe ja auch gar nicht gespendet“ (ich hab es ja gar nicht getan!!!).
Sie: „Gehen Sie jetzt bitte dennoch erst einmal hoch und NEHMEN DEN
IMBISS EIN!“. Also schlich ich die retro Holztreppe hoch und versteckte
mich auf der Toilette (nach einem kurzen Blick in den „Speisesaal“ –
hätte ich mich aus gegebenen Gründen ohnehin nicht da reingetraut). Die
Toilette hatte eine Sitzerhöhung und an der Tür war ein alter Zettel:
Dann ging die
Tür auf. Die Nachbarkabine wurde besetzt und irgendetwas fiel herunter.
„Alles in Ordnung?“ Omi: „Ja, ich bin es nur nicht gewohnt ohne
Sitzerhöhung .(Mist – das tat mir nun leid. Dachte die Spenderin wäre
großzügiger gewesen, doch es reichte nur für eine Erhöhung) Wissen Sie,
ich wurde an der Hüfte operiert. Im Alter baut man einfach ab. Da kommt
jeeeden Tag was Neues dazu.“ Ich: „Ja, das ist nicht so schön. Aber so
lange es nichts ganz Schlimmes ist...“ (Wäre Euch etwas Besseres
eingefallen?) Omi: „Aber ich hab alles im Krankenhaus Wolfsburg machen
lassen. Die sind nicht schlecht. Ist alles gut sehr gut verlaufen!“ „Das
ist sehr schön.“ Beim Verlassen der Retro-Toilette (nach freundlicher
Verabschiedung durch die Tür, versteht sich) hatte ich mich dann
verlaufen und wäre fast in eine Frau reingeknallt, die gerade Gürksgen
geschnippelt hat (für den IMBISS). Sie hielt mich freundlicherweise
nicht auf, zeigte mir den Weg ins Freie und ich fuhr davon (nach wie vor
wie abgeschlachtet; das Blut ging nicht aus den Haaren raus).
Mein Fazit: Nächstes Mal trage ich rot.
Später
am Tag hatte ich dann noch zwei „Formularsituationen“ die ich hier
leider nicht näher beschreiben kann. Ich muss allerdings meine Meinung
zur deutschen Bürokratie revidieren. In Dubai hatte ich stets behauptet,
dass es nicht weniger bürokratisch sei, als Deutschland. Ist es aber
wohl! Und wenn auf einem Formular steht, dass man die Infos entweder
telefonisch oder per E-Mail versenden soll, dann finde ich Anraunzer
unangemessen, wenn man die Infos telefonisch durchgibt. Das macht doch
alles gar keinen Sinn!
Mir war dann nach Feierabend erst einmal
nach Autosaugen (da lag so viel Stroh, weil ich den Bambus Sichtschutz
auf dem Balkon installiert hatte). Ich fahre also auf den Hof von VIP
Carwash – „borstenlos, sanft & zärtlich“ und muss mir erst einmal
die Augen reiben. Steht doch da ein Araber vom Feinsten (in
Traditionskleidung) und saugt seinen Autoteppich. Dachte ich. In
Wahrheit war es aber sein Gebetsteppich und er betete gen Mekka – neben
dem Industriestaubsauger. Nicht, dass das nun schlimm wäre, aber so
etwas erwartet man einfach nicht auf dem Laagberg.
Und dann
folgte schließlich noch eine Penny Situation. Vor mir wurde vom Ehepaar
der große Wochenendeinkauf getätigt. Die Kassiererin „Sammeln se die
Sticker?“ Ehefrau: „Hääääääääääääh? Stickas?“ (tick tack tick tack....)
Ehemann von weiter weg: „Ja, nehm’ wa!“ Ehefrau: „Ja, wir nehmen die
Sticker.“ Die Kassiererin zählt in einem Tempo die 13(000)
Stickertütchen ab (tick tack tick tack...ich hatte nur LEICHTEN Puls).
Die Ehefrau grabschte nach den Stickern (Stickas) zog von dannen und die
Kassiererin brüllt hinterher: „Brauchen se den Bong?“ Ehefrau: Na
sicha!“ Kassiererin: „Weil, den ham se liegenlassen.“ Ehefrau (grabscht
nach Bong): „Nä, den brauch ich aber.“ Und schiebt endlich
davon...AMEN!) Als ich mit meinem Minieinkauf an der Reihe war sagte ich
präventiv „Ich brauche keinen Bong und keine Sticker.“ Kassiererin:
„Sticka gibt’s erst ab 10 EUR. Brauchen se den Bong?“
Aaaaaaaaaaaaaaaah.........................!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich
frage mich einfach ganz oft, wann endlich mal Frank Elstner durch die
Tür kommt und dieses andauernde Verstehen Sie Spaß endlich aufdeckt....
In diesem Sinne – denkt daran in jeder Lebenslage die richtige Kleidung zu wählen – denn das ist eben doch nicht ganz unwichtig.
Liebste Grüße
Eure Steffi
PS: Wenn alles nichts hilft: EInfach mal in den Baumarkt gehen!