Donnerstag, 10. Oktober 2013

Wolfsburg - April 2013

April April...manchmal wird alles zu viel!
Und dann...
                                                                             
Kopfkino, Kickboxen, Blutspende, Axt

                                                                                                                       

Der Tag an dem mein Ohr explodierte...


Immer wenn Du denkst es geht nicht mehr...verrückter...dann wird es doch noch verrückter!

Ich muss dazu kurz noch sagen, dass ich mich furchtbar vor Spritzen, insbesondere Blutabnehmen, fürchte. Dennoch hatte ich mir schon seit längerer Zeit vorgenommen, das Blutspenden zumindest einmal auszuprobieren. Schließlich bin ich gesund und es ist wichtig Blut zu spenden.

Ok – zugegebener Maßen hat mich dann mein Krankenkassenbonusheft wieder daran erinnert (man bekommt den Stempel, wenn man Blut spendet). Also habe ich geschaut, wann die nächste Blutspende stattfindet und siehe da: HEUTE!



Kopfkino, Kickboxen, Blutspende, Axt






















Also habe ich mich als durch und durch guter Mensch (!) in der Mittagspause zum Etablissement begeben. Das war dann auch gleich eine Zeitreise in die Fünfziger Jahre. Nur hatte ich das falsche Outfit an (dummerweise heute mal nichts schwarzes, sondern blau-WEISS – fatal...). An der ersten Station habe ich mich registriert und bekam den „Erstspender“-Aufkleber auf die Stirn geklebt (ja ok ok...auf die Brust). 


Kopfkino, Kickboxen, Blutspende, Axt






















Dann wurde ich – gewappnet mit einem Klemmbrett mit Fragebogen – zu Station zwei geschickt: Einem Retro Küchentisch mit abwaschbarer Plastikdecke. Dort wurde gewissenhaft der Bogen ausgefüllt und es ging weiter zur nächsten Station: dem Hämoglobintest (Bluttropfenentnahme aus dem Ohr – wahlweise auch aus dem Finger. Ich entschied mich für das Ohr...fataler Fehler). Hat auch gar nicht weh getan. Mit leicht verpflastertem Ohr ging ich weiter zur „Ärztin“. Dort passierte es! Mein Ohr explodierte und binnen Sekunden hatte ich rotgefärbte Haare und ein blau-weiß-ROTES Oberteil sowie Blut an den Händen. 


Kopfkino, Kickboxen, Blutspende, Axt






















Also zurück zu Station drei. Die ältliche Damen starrte mich an und hörte auf zu stricken. Alles wurde für Sekunden sehr still (Action!) und dann wurde wirr durcheinander geredet – weise Sprüche und Witze von Ersthelfern schwirrten durch den Raum. Und ich bekam 10 Pflaster an mein Ohr geklebt und sah aus, als hätte Hannibal Lector persönlich versucht, mein Ohr zu verspeisen. Ich dachte mir nur, dass es fortan nur noch besser werden könne und bin zurück zur Ärztin gegangen. Ich sah aus wie ein Schwein (mit Haarmaskara). Und dann kam es nämlich: Ich durfte nicht spenden, weil ich vor einem Monat bei der Magenspiegelung war. Dann ist man (wie ich nun weiß) für vier Monate gesperrt. Ich ließ mir aber dennoch drei Röhrchen entnehmen, damit ich dann wenigstens meinen Spendeausweis bekomme. Nach der Entnahme von lediglich (ähem) drei Röhrchen (das war meiner Ansicht nach schon mehr als genug), sagte die Spritzendame „Jetzt gehen Sie bitte hoch und nehmen den Imbiss ein,“ Ich: „Danke, nein. Ich bin nicht hungrig und ich habe ja auch gar nicht gespendet“ (ich hab es ja gar nicht getan!!!). Sie: „Gehen Sie jetzt bitte dennoch erst einmal hoch und NEHMEN DEN IMBISS EIN!“. Also schlich ich die retro Holztreppe hoch und versteckte mich auf der Toilette (nach einem kurzen Blick in den „Speisesaal“ – hätte ich mich aus gegebenen Gründen ohnehin nicht da reingetraut). Die Toilette hatte eine Sitzerhöhung und an der Tür war ein alter Zettel:


Kopfkino, Kickboxen, Blutspende, Axt


Dann ging die Tür auf. Die Nachbarkabine wurde besetzt und irgendetwas fiel herunter. „Alles in Ordnung?“ Omi: „Ja, ich bin es nur nicht gewohnt ohne Sitzerhöhung .(Mist – das tat mir nun leid. Dachte die Spenderin wäre großzügiger gewesen, doch es reichte nur für eine Erhöhung) Wissen Sie, ich wurde an der Hüfte operiert. Im Alter baut man einfach ab. Da kommt jeeeden Tag was Neues dazu.“ Ich: „Ja, das ist nicht so schön. Aber so lange es nichts ganz Schlimmes ist...“ (Wäre Euch etwas Besseres eingefallen?) Omi: „Aber ich hab alles im Krankenhaus Wolfsburg machen lassen. Die sind nicht schlecht. Ist alles gut sehr gut verlaufen!“ „Das ist sehr schön.“ Beim Verlassen der Retro-Toilette (nach freundlicher Verabschiedung durch die Tür, versteht sich) hatte ich mich dann verlaufen und wäre fast in eine Frau reingeknallt, die gerade Gürksgen geschnippelt hat (für den IMBISS). Sie hielt mich freundlicherweise nicht auf, zeigte mir den Weg ins Freie und ich fuhr davon (nach wie vor wie abgeschlachtet; das Blut ging nicht aus den Haaren raus).

Mein Fazit: Nächstes Mal trage ich rot.

Später am Tag hatte ich dann noch zwei „Formularsituationen“ die ich hier leider nicht näher beschreiben kann. Ich muss allerdings meine Meinung zur deutschen Bürokratie revidieren. In Dubai hatte ich stets behauptet, dass es nicht weniger bürokratisch sei, als Deutschland. Ist es aber wohl! Und wenn auf einem Formular steht, dass man die Infos entweder telefonisch oder per E-Mail versenden soll, dann finde ich Anraunzer unangemessen, wenn man die Infos telefonisch durchgibt. Das macht doch alles gar keinen Sinn!

Mir war dann nach Feierabend erst einmal nach Autosaugen (da lag so viel Stroh, weil ich den Bambus Sichtschutz auf dem Balkon installiert hatte). Ich fahre also auf den Hof von VIP Carwash – „borstenlos, sanft & zärtlich“ und muss mir erst einmal die Augen reiben. Steht doch da ein Araber vom Feinsten (in Traditionskleidung) und saugt seinen Autoteppich. Dachte ich. In Wahrheit war es aber sein Gebetsteppich und er betete gen Mekka – neben dem Industriestaubsauger. Nicht, dass das nun schlimm wäre, aber so etwas erwartet man einfach nicht auf dem Laagberg.

Und dann folgte schließlich noch eine Penny Situation. Vor mir wurde vom Ehepaar der große Wochenendeinkauf getätigt. Die Kassiererin „Sammeln se die Sticker?“ Ehefrau: „Hääääääääääääh? Stickas?“ (tick tack tick tack....) Ehemann von weiter weg: „Ja, nehm’ wa!“ Ehefrau: „Ja, wir nehmen die Sticker.“ Die Kassiererin zählt in einem Tempo die 13(000) Stickertütchen ab (tick tack tick tack...ich hatte nur LEICHTEN Puls). Die Ehefrau grabschte nach den Stickern (Stickas) zog von dannen und die Kassiererin brüllt hinterher: „Brauchen se den Bong?“ Ehefrau: Na sicha!“ Kassiererin: „Weil, den ham se liegenlassen.“ Ehefrau (grabscht nach Bong): „Nä, den brauch ich aber.“ Und schiebt endlich davon...AMEN!) Als ich mit meinem Minieinkauf an der Reihe war sagte ich präventiv „Ich brauche keinen Bong und keine Sticker.“ Kassiererin: „Sticka gibt’s erst ab 10 EUR. Brauchen se den Bong?“

Aaaaaaaaaaaaaaaah.........................!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich frage mich einfach ganz oft, wann endlich mal Frank Elstner durch die Tür kommt und dieses andauernde Verstehen Sie Spaß endlich aufdeckt....

In diesem Sinne – denkt daran in jeder Lebenslage die richtige Kleidung zu wählen – denn das ist eben doch nicht ganz unwichtig.

Liebste Grüße



Kopfkino, Kickboxen, Blutspende, Axt























Eure Steffi


PS: Wenn alles nichts hilft: EInfach mal in den Baumarkt gehen!

Kopfkino, Kickboxen, Blutspende, Axt

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